Navigation überspringenSitemap anzeigen

De ole Kraug Zum Landhaus Dannenbüttel

Chronik rund um den alten Krug Zum Landhaus

Zuerst möchten wir uns bei Herrn Hagen Schrader und Pastor Michael Schultheiß für die Mithilfe bedanken!

Geschichte

Der erste urkundlich nachgewiesene Besitzer des Kruges war der Zöllner Bernd Timm. Wie weit vor ihm hier ein Krug bestand, lässt sich nicht mehr nachweisen. Dieser genannte Timm erhielt 1546 von Herzog Franz, der zu dieser Zeit in Gifhorn residierte, die Kruggerechtsame für die Ortschaft Dannenbüttel zum Ausschank von Kornbranntwein und Bier verliehen. Für den Wirt war mit dieser verliehenen Kruggerechtsame ein Bierzwang verbunden, d. h., er musste sein Bier von den Bauern in Gifhorn beziehen.

Die Familie Timm starb 1747 aus und ein Hans Heinrich Harms übernahm den Krug. Die Inhaber des Gutes (v. Nieß) hier, reißen die an Timm verliehene Kruggerechtsame an sich, und Harms muss nun für den Ausschank Pacht an das Gut zahlen. Wie dann auf dem Gute später eine Kornbranntwein-Brennerei errichtet wurde, musste Harms sich verpflichten, den Branntwein nur vom Gut einzukaufen. 1797 wird diese Bedingung in einem Pachtvertrag zwischen dem Gutsinhaber Plate und dem Krugwirt Harms erwähnt. Dieser Pachtvertrag hat jedoch nicht lange Gültigkeit. Da Amtshauptmann Plate das Gut käuflich erworben hat und dadurch die Gerechtsame an den Besitzer des Kruges zurückfällt, wird 1821 Heinrich Friedrich Harms (der Brinksitzer) als Krugwirt genannt.

Nach dieser Familie Harms folgt 1822 ein Wirt Fricke als Besitzer des Kruges. 1846 brennt der Krug nieder und wird im selben Jahr von Fricke wieder aufgebaut, wie uns eine Inschrift am Balken über der Diele noch mitteilt. Hier beim Krug steht auch die Dorfschmiede. Der Krugwirt ist demnach gleichzeitig auch Schmied gewesen. C. L. Fricke ist Schmied und baut 1822 eine Schmiede.

Von Fricke erwirbt 1876 den Krug der Stellmacher und Schmiedemeister Heinrich Grußendorf. Neben der Gastwirtschaft betreibt er sein Handwerk. Er verkauft von dieser Brinksitzerstelle 1877 28 Morgen Grundstücke und einen gegenüber der Straße liegenden Garten an Karl August v. Laffert. Die Familie Fricke war also 54 Jahre Besitzer des Kruges. Der Wirt Heinrich Grußendorf baute eine Kegelbahn. Das Kegeln kam hier in Mode. Auch ein Kramladen wurde neben der Gastwirtschaft betrieben. Die Betreiber von Kramläden wurden zu damaliger Zeit ‚Hokenhändler’ genannt. Grußendorf war auch lange Jahre Jagdpächter der Gemeinde-Jagd in Dannenbüttel.

Der Gastwirt Frömling erwarb den Krug käuflich von Grußendorf. Er baute das alte Gasthausgebäude um in Massiv und setzte ein Stockwerk für Fremdenzimmer auf. Auch der Tanzsaal wurde zu dieser Zeit gebaut. Bis dahin wurde auf der Scheunendiele getanzt, die vorher mit Häcksel bestreut wurde. Auf einem kleinen erhöhten „Wiemen" in der Diele saßen die Musikanten und spielten die Ländler, Schottchen, Rheinländer und Walzer, wonach das junge Dorfvolk lustig tanzte. Unter Frömling wurden weitere Grundstücke von dieser Brinksitzerstelle verkauft. Der Schmiedemeister Matthias, als Nachfolger des Krugwirtes Frömling, kaufte die Wirtschaft 1906.

Die alte von Fricke erbaute Schmiede kaufte sich der Schmiedemeister Heinrich Ernst. Er hatte in der Brotje einen Bauplatz vom Gut v. Laffert erhalten und baute sie neben seinem neu erstellten Hause wieder auf, wo er als selbständiger Schmiedemeister ab 1890 sein Handwerk betrieb.

H. Schrader, Dannenbüttel, 07.02.2011

Chronologisch

1546

Vom Herzog Franz erhält der Zöllner Bernd Timm 1546 das Krugrecht mit Bierzwang aus Gifhorn.

1637

hat der Witwer Hironymus Nieß den Krug.

1682 - 1687

hat Daniel Grußendorf den Krug.

1753

hat Ludolf Heinrich Harms den Krug. Er ist 57 Jahre alt geworden und musste Pachte zahlen an das Gut Dannenbüttel.

1791

Um 1791 war Kruginhaber Ernst Johann Friedrich Harms, der von 1759 bis 1841 lebte.

1798

Um 1798 hatte Schmiedemeister Christian E. Fricke (1779 – 19.12. 1852) den Krug. Die Schmiede wurde 1822 gebaut. Seine Frau war eine geborene Schacht. Fricke war 54 Jahre lang Kruginhaber. Die Familie ist ausgestorben.

1858 - 1893

war Kruginhaber der Schmiedemeister Heinrich Grußendorf. Seine Frau war eine geborene Kranz.

1898

Um 1898 führte den Krug der Schmiedemeister und Gastwirt August Frömling.

1906

Schmiedemeister Gustav Matthias (1851 – 1932) kaufte die Gaststätte von Frömmling.

1919

Um 1919 wurde der Krug geführt von Herrn Klöweke (1879 – 1929), der die Tochter Hermine (1884 – 1944) von Gustav Matthias geheiratet hat.

1934

Inhaber der Gaststätte um 1934 war Adolf Klöweke (1907 – 1943) und anschließend seine Frau (1913 – 2006)

1960

Danach führte ihr Sohn Adolf Klöweke (* 1939, + 2004) die Gaststätte. Sie wurde 2004 geschlossen und im Sommer 2006 verkauft an Familie Koch.

2008

Im Dezember 2008 wurde der Krug, mit der neuen Bezeichnung "Zum Landhaus", nach umfangreichen Baumaßnahmen wiedereröffnet.

2014

Seit Januar 2014 führt Familie Bauschke die Gaststätte

H. Schrader, Dannenbüttel, 28.01.2011
Zum Landhaus Dannenbüttel
Zum Seitenanfang